Trainingstipp: Direktes und indirektes Fühlen
Ein Pferd kann keine Gedanken lesen. Aber: Es ist sehr gut darin, wahrzunehmen, wie wir uns fühlen. Es erkennt dies an unserem Verhalten, an unserer Körpersprache, die ihm unsere Emotionen „verrät“ (indirektes Fühlen). Sind wir mutig, ängstlich, zögerlich, konsequent – das Pferd merkt es und wird sich entsprechend verhalten. Die zweite Weise der Wahrnehmung findet über den körperlichen Kontakt statt, das direkte Fühlen.
Text: Jutta Schönswetter / Fotos: Gerhard Bauer-Schmitz
Wir müssen uns angewöhnen, uns im Umgang mir Pferden klar und deutlich auszudrücken (direkt und indirekt). Ein Pferd kennt keine Graustufen. Es kennt nur richtig oder falsch. Mit einem „Vielleicht“ (widersprüchliches Verhalten) wird es verunsichert reagieren und sich uns gar entziehen. Darum sollte unsere innere Einstellung und unser äußeres Handeln zusammenpassen und keinen Raum für „Vielleicht-Situationen“ lassen. Ja oder nein!
Ein Beispiel: Soll ein Pferd beim Aufsteigen stehen bleiben, so muss es das immer. Ein Pferd wird dies nie lernen, wenn es mal losrennen darf und mal nicht. Darum bedeutet für uns „richtiges“ Trainieren Geduld und Konsequenz, gepaart mit Fairness, Liebe und Milde. Das heißt, man muss überzeugt sein und an das glauben, was man tut, dann glaubt uns auch unser Pferd (indirektes Fühlen). Und man muss unter Umständen sein Pferd immer und immer wieder an seinen Ausgangsort zurück stellen, bis es gelernt hat, still zu stehen (direktes Fühlen).
»Fühlst Du Dich bei Deinem Pferd wohl, fühlt es sich auch bei Dir wohl!« Dann ist zwischen euch alles in Ordnung. Gibt es noch Situationen, in denen Du Dich unwohl fühlst, solltest Du speziell daran arbeiten. Wenn du Hilfe dabei brauchst, sind wir gerne für dich da.